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Die Faszination für die Arbeit von Experten im Energiesektor teilen
Energiewende, Klimakrise und Versorgungssicherheit sind aktuelle Themen von grosser gesellschaftlicher Relevanz. Die Experten aus der Energiebranche sind da mittendrin. Von aussen bekomme ich immer wieder zu hören, dass sich das Rad des Fortschritts in unserer Branche langsam und träge dreht, aber das ist bei Weitem nicht der Fall. Sowohl etablierte Firmen und Netzbetreiber als auch junge Firmen treiben eine beeindruckende Zahl sehr innovativer Projekte und Entwicklungen voran und bereiten unser Stromnetz auf künftige Anforderungen vor. Ein Beispiel hierfür ist die Umrüstung von Freileitungen für einen parallelen Betrieb mit Wechsel- und Gleichspannung auf demselben Mast. Dies könnte die Übertragungskapazität massiv erhöhen und potenzielle Neubauten vermeiden. Ein weiteres Beispiel ist die Verlegung von mehreren Hundert Kilometern von unterirdischen HVDC-Kabeln, um Windenergie von der Küste in weit entfernte Verbrauchszentren zu transportieren. Offshore-Windturbinen werden in Zukunft schwimmend gebaut, um auch Lagen in tiefen Gewässern erschliessen zu können. Die Anbindung erfolgt mit Starkstromkabeln, die den Kräften der Natur frei ausgesetzt sind und Jahrzehnte standhalten müssen. An unterirdischen Kabeln mit vollständig rezyklierbaren Isolierstoffen wird geforscht, und druckluftisolierte «Kabel» für die Stromübertragung werden gebaut und getestet.
Die Liste ist eigentlich noch viel länger. Aber so «banal» sich diese Beispiele für den Laien vielleicht anhören, allen ist gemein, dass sie erst durch diverse wissenschaftliche und technische Innovationen möglich werden. Wünschen würde ich mir, dass diese Innovationen stärker in der Öffentlichkeit diskutiert würden, damit sich die kommende Generation für Ausbildungen und Studiengänge in diesen Bereichen entscheidet. Die Aufgaben sind sinnvoll, spannend und von gesellschaftlicher Relevanz. So könnten wir die Faszination für unsere Arbeit teilen, für die gesellschaftliche Akzeptanz von neuen Infrastrukturprojekten werben und gleichzeitig zu einer mittelfristigen Reduktion des Fachkräftemangels beitragen.
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